Zeiler Baudenkmäler

Kirchplatz 4: Der "Leschenhof"

  • Der "Leschenhof" vom Kirchplatz aus

  • Der Wappenstein in der Hauswand

  • Der Durchgang vom Kirchhof zum einstigen Pfarrhaus

  • Der "Leschenhof" im Winter

Leschenhof - Hans Brech

Ein Wappenstein des Bamberger Hochstifts in der Hauswand verweist auf das Jahr der Errichtung (1566), aber im Wesentlichen entstand der sog. "Leschenhof" im 18. Jahrhundert. Von 1748 bis nach 1772 diente das stattliche Anwesen als Pfarrhaus. Über den weitläufigen Garten gelangte man durch eine noch heute vorhandene Tür (mit spätgotischem Torbogen) in der Kirchhofmauer direkt zur Kirche. Bei dem Haus handelt es sich um einen zweigeschossigen Halbwalmdachbau. Die Fenstergewände sind aus Sandstein, das verputzte Mauerwerk besteht aus Hau- und Bruchstein. Im 19. Jahrhundert befand sich das Anwesen im Besitz einer Familie Lesch, daher der überlieferte Name.

Chronik

Das Haus Barth, Kirchplatz 4, ehemals der "Leschenhof", ist als früheres Pfarrhaus nachgewiesen (siehe Abhandlung über die Zeiler Fasenacht Seite 386). Es liegt in einem ringsumschlossenen geräumigen Hof, hat noch Teile von einfachem Fachwerk unter Putz und ein Krüppelwalmdach. Sehr gut erhalten ist ein Wappenstein rechts der Eingangstüre mit der Jahreszahl 1566. Zwei Wappen in der Art der Ehewappen werden von einer geschmückten Krone überdacht. Das rechte Wappen zeigt den Löwen mit Schrägleiste des Hochstifts Bamberg nach rechts schauend, das linke ist das Wappen des Bischofs Veit II. von Würzburg, der von 1561 - 1577 sein Amt innehatte. Die oben stehende Jahreszahl 1566 paßt in diese Amtszeit. Unter den beiden sehr gut gearbeiteten Wappen ist noch ein Steinmetzzeichen zu erkennen... (Quelle: CHR, Bd. II, S. 340-341)